Dienstag, 7. Juni 2016
Ungarn
Nie hätte ich gedacht jemals wieder in diesem Land zu leben. Doch hier sind wir, Piz und ich. Und das für einige Wochen.
Alles ist noch so bekannt. Die Bäume, die Dörfer, die Landschaft, manchmal scheint mir sogar jeder Grashalm bekannt und jedes Schlagloch.
Doch bin ich nicht in «meinem» Dorf, welches direkt im Dreiländereck Österreich, Slowenien, Ungarn liegt, sondern 20 Minuten mit dem Auto von dort entfernt. Dort lebe ich jetzt bei einer Tanya, das ist eine dem Dorf ausgelagerte Landwirtschaft. Die Menschen, die dort eigentlich wohnen, sind nicht da und freuen sich, wenn jemand dort lebt und die Tiere versorgt.
Nichts hat mich ihr Haus gezogen und so habe ich mein Zelt ein bisschen entfernt unter einem Dach aufgestellt, welches von einem Holzzaun umgeben ist. Dieses Zaunes wegen bin ich dort hingezogen, denn die Ziegen der Tanya laufen frei herum und Ziegen sind interessiert an allem und steigen gerne auf Dinge herauf. Und sie respektieren keinen Elektorzaun. Am liebsten hätte ich mein Camp einfach unter einem Baum aufgeschlagen in der vielen Landaschaft die es hier runderhum gibt. Doch ein heiles Zelt ist mir wichtiger und eigentlich ist so ein Dach auch nicht unpraktisch für mein ganzes Zeug was ich dabei hab. Fast den ganzen Kutscheninhalt habe ich mit hierher gebracht. Denn alles ist irgendwie praktisch für ein Leben draussen.
Vor dem Dach habe ich meine neuen Familienmitglieder angebunden, die Kälbchen und es brennt ein Feuer.
Morgens und Abends melke ich die Ziegen, lasse die Hühner raus oder rein und füttere den Hund.
Über die viele Ziegenmilch freuen sich meine Kälbchen. Denn das schmeckt besser wie Milchpulver. Und ich gehe in den Garten.
Das Leben hier ähnelt schon sehr meiner früheren Zeit in Ungarn. Damals hab ich eigentlich das selbe getan als jetzt und so fühlt ich mich schon sehr an diese Zeit erinnert. Gerne hab ich diese Arbeiten schon früher gemacht, nur dass ich noch lieber mit Lothar reise.
Wärmer ists hier schon als in Deutschland und es regnet weniger wie den Frühling in Süddeutschland. Und es riecht überall so schön und den Kuckuck, den ich dieses Frühjahr dort im Schwarzwald so vermisst habe, hör ich auch täglich.
Eigentlich dachte ich, dass ich hier erstmal nicht mehr tun werde, als die Natur und meine Kälbchen geniessen, doch schon kommt hier eine Baustelle und dort eine Baustelle...Es freut mich wenn ich meinen alten NachbarInnen und FreundInnen etwas helfen kann und den Kontakten neues Leben geben kann.
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