Montag, 20. Mai 2019
Wieder unterwegs!
Am 15. Mai 2019, fast auf den Tag genau 6 Jahre nachdem ich mit Lothar und Piz aus Szalafö gestartet bin, habe ich den Absprung geschafft und bin wieder auf Reisen.
Und jetzt die gute Nachricht: wir leben noch! Und haben keine Verkehrsunfälle verursacht!
Nicht lachen, denn so wirklich versprechen konnte ich es nicht. Ich wusste, dass es in den ersten Tage blöde Situationen geben wird und konnte nur hoffen, dass uns in genau diesen Momenten kein Auto entgegen kommen wird.
5 Reisetage haben wir jetzt hinter uns und ich bin so stolz! Vor allem auf die Jungs, aber auch auf meinen Hunde und mich.
Schwierige Situationen gab es viele, aber entweder sie wurden mit Bravour gemeistert, oder es kam uns eben gerade KEIN Auto entgegen.
Natürlich habe ich für die ersten Tage, v.a. für die schwierigen Gefällestrecken, Waldwege gewählt und nicht die Autostrassen. Und ich bin ausschliesslich Wege gelaufen die ich kannte und somit im Vorraus die Gefahren absehen konnte. Nicht dass hier ein falsches Bild entsteht...
Aber man kann nicht alles Gefahrensituationen im Vorfeld trainieren, dafür sind sie zu vielseitig.
Doch ich wusste, dass mit jedem Tag mehr auf der Strasse, mit jeder durchlebten Situation, mit jedem gezogenen Kilometern mehr, Max und Milan erfahrener, vertrauensvoller auf mich und eben auch müder und somit zu faul werden sich vor etwas zu fürchten. Und Gott sei Dank war es auch so.
Und so bin auch ich mit jedem Tag ruhiger und freudiger geworden.
Im Magen lag mir ja v.a. die erste Etappe, vom Schillingerberg 200 Höhenmeter nach unten. Mit voller Kutsche. Wo auch noch an der ersten steilen Strecke eine Rinderherde wartete.
Und am zweiten Tag unsere erste Ortschaft, aber auf Nebenstrassen und am dritten Tag Gottenheim auf der Haupstrasse. Mit viel überholendem Autoverkehr links und Radfahrern rechts.
Doch ich hätte mir gar keine Sorgen machen brauchen, alles ist gut gegangen!
Am ersten Tag hatten wir auch unsere erste Gefahrensituation, als, natürlich gerade als es schön bergab ging, eine Windböe die Plane meiner Kutsche erfasst, im ganzen hochhob und daneben nieder legte. Das ist mir in all den Jahren noch nicht passiert.
Zuerst ist Max in die Luft gesprungen und dann nach 2m vorne, kurz danach Milan und das wars auch schon gewesen. In solchen Situationen bin ich immer froh keine Rösser zu haben.
Und ich liebe meine im letzten Jahr neu installierte Kurbelbremse! Lothar musste ja alles selber bremsen, doch von Max und Milan kann ich das noch nicht erwarten. Durch sie kann ich je nach Situation hilfreich eingreiffen. Geht es steiler bergab und wir sind im Strassenverkehr, bremse ich so stark zu, dass die Jungs gar nichts mehr bremsen müssen, sind wir ohne Verkehr, lasse ich sie einen Teil mitbremsen, weil sie es ja könne müssen und geht es nur leicht bergab lass ich sie es selber machen. So haben wir uns eigentlich gut eingearbeitet.
Mit jedem Tag muss ich in weniger Situationen die Ochsen vorsorglich streng am Halfter nehmen, weil ich weiss, dass sie auch hier entspannt weiter laufen werden. Am fünften Tag konnte ich ihnen in der früh die Schuhe anziehen und ihr Geschirr anlegen ohne sie im Vorfeld aufgehalftert und angebunden zu haben.
Wir haben LKWs, schreiende Kinder, breite Gitter und Metallplatten quer über die Strasse, viel Verkehr, Ortschaften, Baustellen, Wendemanöver und fliegende Planen erlebt.
Nach all dem kann ich zum ersten mal mit wirklicher Sicherheit sagen: Schweiz wir kommen!
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