Mittwoch, 11. September 2019
Vertrauen in die Instinkte meiner Ochsen
Dieses Thema habe ich schon vor ein paar Jahren hier im Blog thematisiert. Es geht darum, inwieweit ich in die Instinkte meiner Zugochsen vertrauen kann. Der Fall damals war: es gibt eine Wiese mit ganz viel Fallobst, in Mengen, die auch zum Tod des Tieres führen können. Oder: es gibt giftige Pflanzen auf der Wiese. Suche ich mir eine andere Wiese?
Das Problem ist, dass ich ja manchmal keine Wahl habe, was mache ich dann?
Jetzt gerade habe ich einen mir bisher noch unbekannten Fall: ein Wiese die steil ist. So steil, dass sich meine Ochsen zu Tode stürzen können, wenn sie nicht aufpassen.
Am Anfang freue ich mich noch, dass sie auch endlich mal steil grasen müssen, doch je mehr ich mir die Wiese anschaue umso steiler und gefährlicher scheint sie mir und umso ängstlicher werde ich um meine wertvollen Öchslein. Ich habe keine wirkliche Angst wegen ihrer Trittsicherheit, doch gibt es Momente, wo Milan schnell und eventuell unüberlegt reagieren muss, wenn er von Max, aus der Laune eines ranghöheren Tieres heraus, einfach mal weggeschubst werden muss.
Meine Angst gewinnt und ich zäune sie im flachsten Teil ein und beraube sie damit der Freiheit einer riesigen Wiese und neuer Erfahrung.
Eine Alternative wäre noch sie zu separieren, damit beide sich nur aufs Grasen und ihren Tritt konzentrieren können. Das geht aber nicht, weil es nur eine gerade Liegefläche gibt, die beiden zugänglich sein muss.
Ein paar Stunden später komme ich aber doch wieder ins Nachdenken.
Spätestens nächstes Jahr, wenn wir noch mehr in die höheren Lagen der Berge gehen werden, wird es öfter solche Wiesen geben. Jetzt sind sie noch leichter im Gewicht. Und müssen Instinkte nicht vielleicht auch trainiert werden? Ich hasse es, wenn ich meinen Tieren nicht vertrauen kann!
Also mache ich mit weichen Knien die Absperrung wieder auf, halte den Ochsen eine Predigt über gutes Benehmen und Eigenverantwortung und entlasse sie in ihre Freiheit.
Aber zuschaun tu ich nicht!
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