Vor vier Wochen habe ich einen Knoten in meiner Brust ertastet und die Info erstmal Info sein lassen. Ein paar Tage später habe ich dann doch Mal nachgelesen: 4 von 5 Knoten in der Brust sind ungefährlich und zT zyklusabhängig. Deshalb wollte ich erstmal drei Wochen warten bis ich mich eventuell auf den Weg nach Deutschland mache um mich untersuchen zu lassen.
Natürlich arbeitet es in mir. Ich merke, dass nichts auftaucht, was ich also großes „aber das möchte ich doch noch machen/erleben!“ empfinde. Kleinigkeiten schon, aber die würden sich in kurzer Zeit “abarbeiten“ lassen. Irgendwie merke ich, dass es auch okay wäre, sich so langsam zu verabschieden. Die Krankheit noch als große letzte Aufgabe und dann einen Schritt weiter. Keine Chemotherapie zu machen.
Darf man/frau so etwas aussprechen? Ist man/frau dadurch lebens-müde? Darf ich mit 40 so etwas sagen? Habe ich nicht eine Verantwortung dem Leben gegenüber, wenn es es schon so gut mit mir meint?
Viele neue Gedanken.
All diese Gedanken bringen mich in eine unbekannte große Bredouille. Dafür muss ich einen kurzen Exkurs schreiben:
Ich habe für mich und mein Leben (auf keinen Fall für andere Menschen!!!!) eine ganz klare Linie: Selbstmord geht nicht. Denn ich kann nicht ausschließen, dass ich hier bin um eine gewisse Aufgabe zu erledigen. Beende ich mein Leben vorzeitig, könnte es sein, dass ich durch alles nochmal durch muss, was ich mittlerweile durchgekämpft und für mich erreicht habe. Da mache ich lieber jetzt weiter, als nochmal von 0 anzufangen.
Diese Einstellung und Klarheit in diesem Thema begleitet mich schon seid ganz ganz vielen Jahren.
(Aber es gibt für mich eine Ausnahme: es ist kein Selbstmord aufzuhören zu essen und zu trinken an einem gewissen Punkt im Leben. Denn das kann nie eine Kurzschlusshandlung sein sondern muss in jedem Moment neu entschieden werden, dass man/frau weiter macht.)
Naja und jetzt kommen die Gedanken über Krebs und eine eventuelle Behandlung hinzu. Oder eben Nicht-Behandlung. Brustkrebs ist mittlerweile in vielen Fällen sehr gut heilbar. Braucht aber Chemotherapie und Bestrahlung in den allermeisten Fällen nach einer Operation. Das ist eine sehr grobe, aggressive Form der „Heilung“. Aber Heilung.
Würde es da nicht in meine Kategorie von Selbstmord fallen, wenn ich es nicht behandeln lasse?
Da ich so klar gegen Selbstmord war, aber irgendwie merke, dass eine Chemotherapie nicht in Frage käme, steht schon irgendwie die Zeit still. Nur wegen meinen blöden Kategorien im Kopf.
Erst nach einiger Zeit merke ich, dass irgend etwas an meinen zwei Kategorien gar nicht stimmt. Dass sie irgendwie feste Schubladen sind. Zu fest fürs Leben.
Jetzt bin ich abklären gegangen. Es ist alles gut. Es sind nur Zysten.
Ich bin sehr dankbar für die Zeit und die neuen Gedanken die ich hatte. Die es hoffentlich schaffen, Mauern in mir einzureissen, und mich noch lebendiger zu machen.
Hallo Eve es ist immer schön von Dir zu hören und es freut mich das es nicht schlimmeres ist, das hat meine Frau leider vor 25 Jahre auch erlebt und muste operiert werden und auch Chemo hat sie gehabt. Es sind schon einige Jahre vergangen und Sie hat es überlebt danke Gott. Also nie aufgeben auch wenn man manchmal etwas schlimmes Erlebt. Das dient dazu uns zu stärken. Lieber Gruss und Gottes Segen und weitere bewahrung auf deinem Weg. Emanuel
AntwortenLöschenLiebe Eva!
AntwortenLöschenEs freut mich sehr, dass alles gut ist bei dir. Und ich bewundere dich sehr, da du ja mit deinen Gedanken alleine bist. Ich wünsche dir noch eine schöne Reise und es gibt sicher wieder mal ein Wiedersehen.
Ganz herzliche Grüße von Margit