So. Unsere vierte Reisesaison ist jetzt offiziell vorbei. Es ist wieder ein Oktober, der sich dem Ende neigt.
Mittlerweile ist zu 90% sicher, dass Lothar eine 5. Saison als Zugtier nicht mehr mitmachen kann. Ein Wunder kann immer noch geschehen und dafür halt ich mich auch noch offen. Dafür stehn die 10%.
Und wie geht es mit uns weiter?
Mein erster Impuls war mich ziemlich zu stressen. Denn ich brauch ja dann gleich Arbeit... oder eine Ausbildung....Zeit effizient nutzen...gleich anfangen zu organisieren......
Gott sei Dank hab ich festgestellt, dass diese Gedanken ein Blödsinn waren. Wenn es bisher so mit uns geklappt hat, dann wird es auch in Zukunft weiter klappen. Ohne sich wieder in eine Mühle zu begeben.
Ideen hab ich mittlerweile eigentlich auch schon einige.
Die eine, die alles am Offensten lässt ist die, dass ich mir einfach zwischen der Winterarbeiten eine Wiese pachte, dort meine Wohnkutsche hinstelle, die im Moment noch in Ungarn steht (und Gott sie Dank keine amtlichen Papiere braucht um exportiert zu werden) und mit meinen Ochsen dort bin. Trianiere, lebe, bin.
Dies liese sich ja vielleicht kombinieren mit reinschnuppern in Tätigkeiten, die ich eh gerne mal besser lernen würde. In einer Sattlerei, oder Käserei, oder einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten, der tatsächlich noch Pferdekraft einsetzt, oder irgendwas Handwerkliches.
Oder ich schau, ob es nicht einen bezahlbaren Transporter zu kaufen gibt, der drei Ochsen aufnimmt und mit dem ich dann innerhalb Deutschlands auch mal grössere Distanzen zurücklegen kann um dann an interessanten Orten ein paar Wochen zu bleiben.
Oder ich schau, ob es nicht in den schweizer Bergen schöne Wiesen für uns gibt.
Oder oder oder ?
Auf jeden Fall alles MIT Lothar, so lange er einigermassen ohne Schmerzen laufen kann, mit. Das hat er sich verdient.
Falls ihr Ideen habt, was ich machen könnte im nächsten Jahr, oder eine
schöne Wiese wisst auf der wir auch länger bleiben könnten, dann sagt es
mir......ich lass mich sehr gerne inspirieren.
Je länger ich über diesen neuen Abschnitt nachdenke, desto wichtiger ist mir, dass ich weiterhin Zeit habe, um allem, jeder Tätigkeit, die Zeit geben zu können, die sie braucht. Dass ich einen Ort habe, wo ich möglichst allein mit meinen Ochsen bin und jegliche Ablenkung auf einem Minimum halte, wie bisher den Sommer über.
Jetzt, wo ich wieder näher an, oder gar in der «Zivilisation» lebe, fällt mir wieder auf, wie weit mein Leben sich von dem anderer unterscheidet. Im Sommer, unterwegs mit der Kutsche, realisiere ich das gar nicht so.
Doch jetzt, wenn ich in den Morgenstunden draussen bin und alle Leute wohin eilen sehe, dann spür ich es. Oder wenn sich auf mich ein Gefühl zu stülpen versucht jegliche Zeit effektiv zu verplanen und zu nutzen und das möglichst mehrfach.
Nein, nein, danke, da bin ich doch lieber einfach.
Ich weiss nicht, ob es nächstes Jahr einen Blog geben wird. Ich weiss eigentlich noch gar nichts über nächstes Jahr.
Lothar, Max und Milan sind jetzt im Schwarzwald und Piz und ich wieder auf dem Weg nach Davos. Zum alljährlichen Kühe melken und Berg bestaunen.
Ich danke euch wieder fürs Lesen, fürs Begleiten und fürs Mit-Fühlen über den Sommer. Für eure Gedanken und eure Zeit.
Und wie immer auch danke ich dem Leben dafür, dass es so unglaublich gut für mich sorgt, an meiner Seite steht und mich an der Hand nimmt. Dass es mir Weggefärten zur Seite stellt, die besser nicht sein könnten. Und mir zeigt, wie es möglich ist zu sein.
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