Freitag, 24. Juli 2020
Geschenk des Himmels
Ich bin zu Besuch bei einer Freundin auf einer Alp im Jura. Sozusagen in Ferien.
Die letzten heißen Wochen haben mich immer dazu gezwungen meinen Wecker auf drei Uhr zu stellen, damit wir kurz nach fünf auf der Straße sind um die kühlen Morgenstunden laufen zu können. Da genieße ich hier va erstmal das Ausschlafen und Schlaf nachholen.
Doch ich kontrolliere auch einmal am Tag die Rinder auf der oberen Alp. Zur Freude von mir, aber auch von Piz und Pepe.
Die Aufgabe der Hunde, bzw va Pepe’s Aufgabe ist es zu lernen, dass nicht jedes Rind gehütet werden muss. Damit meine Hunde keine Aufregung in die Herden bringen, lasse ich sie, kurz bevor die Rinder in Sicht kommen, unter einem Baum sitzen und warten, bis ich sie wieder rufe um die nächste Gruppe zu suchen. Das funktioniert erstaunlich gut. Pepe verlässt nie seinen Platz um selbständig zu hüten.
Nach ein paar Tagen kann ich auch mit ihm durch eine Herde durch laufen, ohne dass er blöd macht. Ein großer Erfolg für meinen sturköpfigen Bergamasker.
Bei der Kontrolle am Samstag Vormittag fällt mir auf, dass Pepe irgendwie langsamer ist und am Abend, bei der zweiten Kontrolle läuft er weit hinter mir. Auch sonst ist der nicht mehr präsent und schläft. Nachts zittert er manchmal.
Morgens ist er zu nichts mehr zu motivieren, sein fressen verweigert er uns
das will was heißen bei Pepe Vielfraß. Dann bekommt er auch noch Fieber. Was könnte es sein?
Und va was will ich dagegen tun, an einem Sonntag auf einer Alp im Jura?
Ich denke an die Babesiose, einer Zeckenkrankheit, an der Piz im selben Alter fast gestorben wäre.
Oder ist es Staupe? Drei Tage vorher ist er einen Fuchs nach.
Oder hat er zu viel Horn gefressen? Bei den Kaltblütern meiner Freundin wurden zwei Tage vorher die Hufe geschnitten. Da kam ziemlich Material zusammen, was Hunde ja gerne fressen.
So verläuft der morgen sorgenvoll.
Am Ende unseres immer sehr spät stattfindenden Frühstücks, also gegen Mittag, biegt ein Auto in die Einfahrt zum Alpgebäude. Es ist der Tierarzt der Region, aber was macht er hier? Aussteigen tut auch nicht irgendein Tierarzt, sondern der Kleintiertierarzt der Region, der Wochenenddienst zum Besamen hat und auf der Nachbaralp war. Auf den Rückweg wollte er meiner Freundin kurz Hallo sagen.
Da steht also ein Kleintiertierarzt am Sonntag Mittag wie bestellt in unserer Einfahrt!?? Auf unserer Bitte hin sieht er sich Pepe an, diagnostiziert tatsächlich eine Darmentzündung und spritzt eine Arznei dagegen.
Wie geplättet stehen wir alle da. Was war das jetzt?! Ein Wunder?
Zwei Stunden später geht es Pepe schon ein klein wenig besser und dieser Prozess hält auch immer noch an.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen