Wasen im Emmental. „Willkomme im Wase“ steht glaub ich am Ortseingang. Eine Ortschaft mit Besonderheiten, hat sie doch sowohl eine Sattlerei, als auch einen Handörgelibauer. Eine Drogerie, einen Bäcker, eine Landi und einen wunderbaren kleinen Eisenwarenladen der alles hat, und an dem beim Endpreis noch abgerundet wird von der Verkäuferin, die wohl jenseits der 75 ist. Da erstaunt es mich, dass der Lebensmittelladen eher dürftig ist und das Gemüse schon Beine hat.
Wir laufen an all dem vorbei Richtung Sattlerei. Glücklicherweise liegt die Stelle zum Rösser anbinden versteckt neben der Sattlerei und nicht davor. So können wir in Ruhe arbeiten. Und ist an einer Stelle angebracht, wo auch Max und Milan nichts kaputt machen können mit ihren Hörnern und der Neigung sich überall zu kratzen. Herr Blaser ist von den Hörnern erstmal unbeeindruckt und schafft mit den Ochsen mit einer Selbstverständlichkeit, als wären es Rösser. Zuerst wird alles fotografiert. Die Ochsen in ihren Geschirren, so wie sie angekommen sind, dann mit einem alten drei Polsterkummet, Berner Kummet in der Kuhgrösse und dann noch ein riesiges, was selbst für Max zu groß ist. Vielleicht hätte es Lothar gepasst, oder Ochsen mit über einer Tonne. Die Größe verwundert mich ehrlich gesagt. Denn aus der Zeit, wo das Kummet wohl stammt, waren die Kühe noch nicht so groß gezüchtet wie heute. Also waren auch die Ochsen kleiner. Wem mag das wohl gehört haben, was ist da die Geschichte dahinter?
Bei dem Berner Kummet werde ich schon fast schwach. Es passt Max sehr sehr gut. Und macht eigentlich einen kompetenteren Eindruck als das drei Polsterkummet. Ich entscheide mich aber trotzdem für Zweiteres, damit beide Ochsen was davon haben. Der Sattler hat drei Hamengrössen (das aus Holz gefertigte Teil). Max braucht die größte Größe. Dann wird angezeichnet, wo das Polster sitzen muss. Da bei dem Kummet der Sattlerei Blaser der Zughaken variabel zu platzieren ist muss dieser Punkt noch nicht speziell gekennzeichnet werden.
In der Zwischenzeit kommen immer wieder Menschen aus der Sattlerei um uns zuzuschauen. Es scheint ein Familienbetrieb zu sein, bei dem die Tochter oder Töchter? auch schon Mitarbeitern.
Max macht super mit und lässt alles mit sich machen. Vor Milan warne ich dann im Vergleich, doch auch dieser ist nur beim ersten Kummet anlegen etwas nervöser und steht dann genauso ruhig wie Max, käut wieder und legt sich schließlich sogar ab. Ich liebe meine Ochsen.
Am Schluss besprechen wir noch meine Sonderwünsche das Kummet betreffend und dann sind wir auch schon wieder fertig.
Da die Sattlerei viel Arbeit habt werden sie erst nächstes Frühjahr fertig sein. Das ist doch ein guter Zeitpunkt. Neue Kummets für die neue Reisesaison!
Abschiedsfoto vor der Sattlerei |
Liebe Eva!
AntwortenLöschenIch freue mich so für dich und natürlich auch für deine beiden Ochsen.
Der Frühling kann somit schneller kommen. Liebe Grüße Margit