Ungarische Steppenrinder sind, seitdem ich sie das erste mal sah 2007, meine absoluten Lieblinge. Weisses bzw hellgraues Sommerfell, riesige Hörner und bei den Kühen und dadurch bei den Ochsen auch, eine feine, wie mit dem Kajall gezogene Augenumrandung.
Ein riesen Vorteil dieser Rasse ist ihre Geschichte: Früher wurden sie in Ostungarn gezüchtet und anschliessend bis nach Nürnberg und Augsburg in Herden getrieben um dort geschlachtet zu werden. Dafür mussten sie eine leichtfüttrige Rasse sein mit wirklich guten Klauen. Natürlich gehören diese riesigen Herdenumtriebe schon lange der Vergangenheit an, aber ich hoffe doch, dass ein Teil davon noch in der Genetik der heutigen Tiere veranlagt ist. Und dies scheint so, denn es gibt einen jungen Ungarn, der seid 8 Jahren mit einem ungarischen Grauviehochsen in Ungarn reist und der weder beschlägt noch seinem Ochsen Schuhe anziehen muss. Natürlich ists da hauptsächlich flach, trotzdem eine wahnsinnige Leistung für das Klauenhorn. Eigentlich hätte ich am liebsten nach den Yaks mit dieser Rasse weitergemacht. Nur zählen sie zu eher der wilderen Rinderrasse und nachdem mich ja schon mein Yakochse auf die Hörner genommen hat, dachte ich mir, dass ich davon doch lieber die Finger lassen sollte und so kam Lothar.
Meine Yakkuh hatte ich ja noch ein Jahr nach meinem Aufbruch in Ungarn stehen und nachdem ich sie nicht zu einem vernünftigen Preis verkaufen konnte wollte ich sie schlachten lassen und - entschuldigung- zu Nahrung und einem wunderschönen Teppich weiterverarbeiten lassen. Zwei Wochen vor Schlachttermin, damals verbrachte ich meinen ersten Winter in Davos, rief mich meine ungarische Tierärztin an und sagte wie schade es doch wäre dieses wunderschöne Tier zu schlachten. Sie könne es zwar nicht zahlen, aber vielleicht hätte ich Interesse es einzutauschen? Sie hat viele Pferde, Kühe, ungarische Grauviehrinder, Schafe und Ziegen. Und Gott sei Dank hatte ich da einen hellen Moment: ich fragte sie ob es nicht möglich sei, dass sie jetzt die Yakkuh bekäme und ich dafür irgendwann in Zukunft, dann wenn ich sie brauche, ein paar ungarische Grauviehrinderstierkälbchen.
Naja, vielleicht ists ja jetzt soweit.
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