Montag, 25.4.22
Der erste Tag wieder auf der Straße. Max und Milan haben es eilig. Alles geht durcheinander. Wer zieht? Wer bremst? Mal der eine, ganz sicher der andere nicht. Wieso machen die Hörner immer ein Knoten untereinander? Es geht bergab, wollen wir nicht lieber traben?
Nach einer Weile ist das Durcheinander aber viel zu
anstrengend. Max und Milan ziehen die Kutsche stetig und ruhig. Aber müde sind
sie schnell.
Ja, wir sind wieder unterwegs. Max, Milan, Piz, Pepe, zwei
Hühner und ich. Drei Tage später als angedacht, um noch dem schlechten Wetter vom Wochenende von einem Fenster aus zuschauen zu können. Wir starten ungewohnt hoch auf knapp 1800m am Ende vom
Safiental, wo Max zuletzt im Herbst krank geworden ist. Als wir dort Anfang
April angekommen sind (mit Auto und Hänger) war noch knietief Schnee. Jetzt,
nach einem Spurt in den Frühling blühen die Krokusse und es kommt überall ein
Hauch von grün. Hoch bepackt ist die Kutsche, voll mit Heu. Es wird wohl noch ein
paar Reisetage brauchen, bis wir genug Gras zum Überleben finden. Es ginge wohl
auch schneller, aber ich will die Ochsen langsam in die Saison starten lassen. Und
erlaube uns einen langsamen Abschied von diesem schönen Tal.
Ab jetzt schreibe ich wieder einmal die Woche.
Willkommen zurück auf der Straße, unter dem Himmel, die Herde zusammen.
