Sonntag, 18. Mai 2025

Oh jetzt hab ich zwei Wochen nichts geschrieben. Nachdem wir nach dem Umzug von Prato (Winterquartier, Arbeit) nach Airolo (frei und mit Gras solange ich will) so richtig mit jeden Tag Training angefangen haben, ging es mit unserem Vertrauen erstmal steil bergauf. Zwar noch ohne Kutsche, aber mit beiden am Halfter bin ich überall durch und haben Lärm und Stehen geübt. Durch die Gotthard Baustelle, Airolo und was ich sonst noch so an interessanten Geräuschen gefunden habe. Es lief super, sie haben alles mit Bravour gemeistert und ich war auf Wolke sieben. Das zusammen Reisen schien greifbar nahe, wenn alles so stetig und mit grossen Schritten weiter gehen würde wie in diesen ersten Wochen in Airolo. 

Und dann hab ich mehrere Fehler hintereinander gemacht. 
Und diese Fehler haben mich und vor allem Merlin in einer Abwärtsspirale geführt, wo mal er mal ich immer mehr vertrauen verloren haben bis nach kurzer Zeit nicht mehr viel übrig war und wir wieder bei null waren. Tado, der stoisch eigentlich sein Ding macht hat sich dann davon auch beeinflussen lassen und dann hat auch nix mehr mit ihm funktioniert. 
Und Reisen zusammen war innerhalb von kurzer Zeit in weite Ferne gerückt. 
Ich habe noch nie mit einem Tier gearbeitet, welches sich so stark von dem beeinflussen lässt was ich denke und fühle. Gruselig auf eine Art und Weise. Doch dann ist auch verständlich, dass sie ihre vertrauen verlieren, wenn ich meines verliere. 
Das war die vorletzte Woche. Und deshalb war ich so still. 


Leider hat mich die ganze Situation sehr instabil gemacht und an meinen Fähigkeiten zweifeln lassen. An allem zweifeln lassen. So schnell von Wolke 7 in den Abgrund.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht gleich wieder was positives in dem Scheiss, anders kann ich es nicht nennen, sehen würde. 
Wenn diese Tiere so extrem sensibel auf mich reagieren bin ich ja der Schlüssel. Dh ICH muss mich unter Kontrolle haben. Meine Gedanken, meine Emotionen. Nur so kann ich ihnen einen stabilen Boden bieten. Natürlich ist das nichts neues und etwas, wo ich immer dran arbeite. Aber eben noch nicht mit dem Erfolg, den ich jetzt bräuchte für die Arbeit mit den Mulis. 

Jetzt weiss ich auch, dass wenn ich keinen guten Tag habe, es effektiver ist erst gar nicht mit den Mulis zu arbeiten. Denn die haben das schon zehn Meilen gegen den Wind gerochen. 
Aber wir arbeiten wieder zusammen. Stetig und bauen das wieder auf, was wir verloren haben. Und kennen uns dadurch nochmal besser. Bin gespannt was ich in einem Jahr zu dieser Zeit sage.

1 Kommentar:

  1. Ciao Eva es ist schön von Dir zu hören und das es bald weiter geht mit deiner Reise und deine neuen Begleiter. Lieber Gruss Emanuel

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