Samstag, 20. April 2019

Neues Herdenmitglied


Bevor ich über das wohin und wie auch immer schreibe, möchte ich euch erstmal unser neuestes Herdenmitglied vorstellen: Pepe, der Beständige.


Pepe schaut aus und ist ein Bergamasker Hirtenhund, genetisch aber nur zur Hälfte. Bergamasker gehören zu einer ganz alte Hirtenhundrasse, die ursprünglich mal im ganzen Alpenraum vertreten war.
Pepes andere Blutlinie bleibt ziemlich verborgen und so ist schwer zu glauben wer seine Mutter ist: nämlich Piz höchstpersönlich. 

Winter letzten Jahres hat mich eine Kutscherin in Davos angesprochen, ob ich nicht Lust hätte Piz decken zu lassen mit ihrem Bergamasker Rüden.
Sie kenne die Mischung als sehr gute Arbeiter am Vieh und hätte gerne wieder Nachwuchs.
Wäre ich auf Reisen gewesen, wären Welpen nie zur Diskussion gestanden, doch mit meiner Sesshaftigkeit stand es zumindest zur Option. Mir wurde so oft gesagt, dass für die lange Gesundheit einer Hündin ein Wurf wichtig sei und so habe ich schon öfter mit dem Gedanken gespielt, war aber immer - naja- zu faul. Doch jetzt mit so einem Angebot und dadurch schon einem vergebenen Welpen habe ich mich dafür entschieden. Ich wollte mir keinen behalten, sondern erstmal schauen, wie diese Mischung wird, um sie dann eventuell in zwei Jahren nochmal decken zu lassen.
Das ist Vito, der Papa.
Und so brachte Piz am 5.und 6. September letzten Jahres 8 Welpen zur Welt.

Leider ist die Geburt nicht reibungslos verlaufen und Piz konnte aus eigener Kraft nur nur die ersten 5 zur Welt bringen. Die anderen drei wurden dann in der Tierklinik per Kaiserschnitt geholt.
Dabei habe ich Piz auch gleich kastrieren lassen. Nach den Erfahrungen der vergangen schwierigen, gefährlichen und nervenaufreibenden 36 h wollte ich eine weitere Trächtigkeit vermeiden.
Dadurch war aber auch klar, dass ich mir keinen weiteren Arbeitshundenachwuchs mehr selber züchten konnte und dass das Leben von Piz einfach nur in diesen Welpen steckt und dann zu Ende ist.

Daraufhin habe ich mich also doch entschlossen einen zu behalten und es gab für mich auch keine Wahl, es musste das einzige Weibchen sein.
Denn ich mag keine Rüden. Diese ewige Rumpisserei hatte ich noch von meinem ersten Border in schlechter Erinnerung. Dann lieber zweimal im Jahr Läufigkeit als 365 Tag Pieselei.

Doch ab dem Zeitpunkt wo die Welpen angefangen haben die Augen zu öffnen und ein bisschen aktiver zu werden, sass einfach immer dieser kleine braune, eher unscheinbare, Welpe neben mir und sagte: ich bin dein Hund.

Dabei war er sehr unaufdringlich, ruhig und beständig.
Hingegen das Weibchen hat keinen sonderlichen Kontakt zu mir aufgenommen.
Also keine leichte Entscheidung. Wen behalten? Das Mädel oder tatsächlich nen Rüden?

Nebenher ging die Suche nach guten Plätzen für die anderen los. Da viele von ihnen doch eine sehr modische Färbung hatte, also grau mit schwarzen Punkten und blau in den Augen, war die Nachfrage gross. Doch wurde meine Bedingung: sie sollen später eine Aufgabe haben, also am Tier arbeiten dürfen, so wie es in ihrer Genetik von beiden Elternseiten festgeschrieben ist, meist leider überlesen. Anfragen für Agiltiy usw waren da wie Sand am Meer,  aber kaum andere.
Manchmal war ich schon versucht, dann doch ja zu sagen. V.a. mit fortschreitender Zeit und der herannahenden Winterarbeit, doch es hat geklappt, wenn auch auf die letzte Minute! Alle bis auf einen haben spätere Arbeiten. Z.B.wird einer ein Behindertenbegleithund, auch eine Aufgabe. Ein anderer wird mit walliser Schwarznasenschafen arbeiten, ein anderer hier im Schwarzwald mit Kühen und Schafen..

Was ich in der ganzen Vermittlungszeit gelernt habe ist, dass sich nicht der Mensch seinen Hund aussucht, sonder der Hund seinen Menschen.
Ich kannte ja jeden Charakter der Welpen durch unser 24h Beisammensein sehr gut, doch wenn ein Mensch kam um sich einen auszusuchen, waren sie immer unterschiedlich. Der eine, der sonst immer an vorderster Stelle war, konnte sich zurückziehen und war unscheinbar. Hingegen ein sonst Unscheinbarer ist vorne, zeigt Präsenz und schläft dann direkt vor den Füssen der Menschen ein. Natürlich wird man durch sowas beinflusst.
Genauso wie in meinem Fall. Pepe hat mich die ganze Zeit unaufdringlich umgarnt, bis ich ja gesagt habe. Natürlich habe ich dann auch noch ander Argumente versucht zu finden, die sein Bleiben bei mir rechtfertigen, aber im Grunde hat er es erarbeitet von Anfang an. Er, der Rüde.

Jetzt gilt es nicht nur Max und Milan zu trainieren, sondern auch Pepe in die Abläufe und Regeln des Reisens einzugliedern.

Er  ist unser fünftes Herdenmitglied. Max, Milan, Piz, Pepe und ich ziehen dieses Frühjahr los. Zusammen.

Und das sind sie alle. Damals und z.T. heute: 
Leo:

Nebia: 
Pirat:
Bellmann:
Juri:
Gimmli:
Pelmot:
und Pepe:








1 Kommentar:

  1. Hallo Eva,

    freue mich für Euch !!! (und mich auf Deinen Blog)

    LG. Andrea (aus Dietersweiler)

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