Samstag, 22. August 2020

Dieses Jahr ist irgendwie das Krank- und Ablenkungsjahr.
Kaum eineR bleibt verschont, weder Mensch noch Tier.


Ich hatte dieses Frühjahr noch einmal einen Borelioseschub, was wieder eine 30tägige Antibiotikatherapie mit sich brachte und den damit verbundenen Nebenwirkungen. 


Von Pepe und seiner -glücklicherweise schnell kurierten - Darmentzündung im Juli habe ich ja schon berichtet. 


Kurz nach Pepe war dann Piz dran. An einem Tag hielt sie ihren Kopf nur mehr schief nach links. Dann machte das linke Ohr nicht mehr mit und hing reglos in einer Position. Einen Tag später kam ein vergrössertes linkes Auge dazu und eine immer mehr nach unten hängende Lefze, was schlussendlich zum Dauersabbern führte. Das Auge war nicht nur vergrössert, sondern das Lid bewegungsunfähig. Wenn ich mit meinem Finger auf dieses Auge zuging, hätte ich ihr ungebremst hinein fassen können.
Im Grunde sah Piz aus wie eine Schlaganfallpantientin.
Komischerweise war sie aber der gleiche ausgeglichene Hund wie vorher, rannte und spielte mit Pepe als würde sie das alles gar nicht merken. Das hat mich zumindest etwas erleichtert, wo wir gerade ziemlich ab vom Schuss von allem war.
Sowohl das zu Rate gezogene Internet als auch eine befreundete Tierärztin, die mir immer telefonischen Rat für all meine Vierbeiner gibt wenn wir unterwegs sind, sagte:
Fazialislähmung des Gesichts. Diese wird durch einen eingeklemmten Nerv verursacht. Wodurch dieser eingeklemmt wird, kann unterschiedliche Ursachen haben: eine Ohrenentzündung, Boreliose oder es liegt am fortgeschrittenen Alter des Hundes.
In den Tagen, die noch vergingen, bis ich persönlich bei einer Tierärztin war, besserte sich erfreulicherweise Piz Lefze zumindest soweit wieder, dass sie nicht mehr ständig sabberte.
Der Tierarztbesuch selbst war einerseits ernüchternd, weil die Ärztin nicht wusste was es war, aber andererseits auch beruhigend, weil sie die von mir erwähnte Krankheit in einem Buch nachschlagen und zumindest die Ohrenentzündung ausschliessen konnte. In dem Buch stand auch drin, dass es zu einer Spontanheilung im Laufe von Monaten kommen kann. Da es ja schon tatsächlich ein bisschen besser geworden war, glaubte ich dem Buch und besorgte Piz ein Feuchtigkeit spendendes Gel für das Auge.
Ca. eine Woche später hat sie ihr Auge dann auch tatsächlich wieder selber zugemacht und ihr Ohr drei Wochen später zum ersten mal wieder bewegt.
Mittlerweile sieht man es ihr nur noch an, wenn man sie sehr sehr gut kennt. Also betrachte ich diese Sache auch als Abgeschlossen. Glimpflich Abgeschlossen.
Als Ursache bleibt tatsächlich nur das fortgeschrittene Alter meiner Hündin. Piz wird neun im Herbst. Ich würde ihr körperliches Alter aber höher ansetzen, da sie ja so viele Unfälle gehabt hat. Wenn ich bedenke, dass sie 1,5 Jahe alt war, als wir losreisten...

Als nächstes war und ist dann ein Huhn dran mit krank sein, obwohl ich nicht mal weiss, was ihr fehlt. Ihr Kamm ist einfach nur mehr blass rot (wo ich ja noch so stolz war, wie toll rot die Kämme meiner Hühner im Vergleich zu denen der Eingesperrten waren) und ihr Gesicht scheint dicker. Vielleicht ist sie auch einfach alt, so wie meine arme Piz?

Aber auch damit ist sie nicht zu Ende, unsere Krankengeschichte:
Gerade um diese Zeit vor einem Jahr konnten wir von Altdorf am Zürichsee wieder aufbrechen, wo wir zu einer Pause gezwungen waren wegen Milans Rücken. Das habe ich nicht vergessen. In letzter Zeit habe ich öfter daran gedacht.
Und «Zack» schon hängen wir wieder fest. Wieder Milan.
Die zwei Wochen davor war ich nicht mit der Kutsche, sondern mit den Ochsen in den Bergen unterwegs, teils auf schlechten Pfaden. Das geht nur ohne Schuhe, denn sonst haben sie keinen guten Tritt. Auf einer dieser Touren muss er sich eine Verletzung im Klauenspalt zugezogen haben. Gar nichts Schlimmes, eine Wunde von gerade mal einem Zentimeter. Die hat sich auch nie bemerkbar gemacht, ich wusste gar nichts davon. Erst als wir wieder mit der Kutsche, also auch mit Schuhen und in der Hitze unterwegs waren, zeigte sich schon am zweiten Morgen, dass mit Milan etwas ncht stimmte. Auch da habe ich den Grund noch nicht gefunden. Erst am dritten Morgen war es dann offensichtlich. Milan wollte den Schuh nicht anziehen lassen und war oberhalb des Ballens geschwollen. Erst nach dem gründlichen Waschen des Zwischenklauenspalts stiess ich auf die alte Wunde aus der sich dann auch nach gründlichem Einweichen Eiter drücken liess. (Hatte ich ein Glück, dass es am Vorderbein war, denn den kann ich halten, auch wenn er versucht ihn mir zu entziehen. Denn ohne Schmerzen zu verursachen, läuft so eine Prozedur natürlich nicht ab. Mit dem Hinterfuss könnte er mich leicht und gefährlich weg treten)
Die Wunde hat sich also durch die Reibung der Klauen aneinander im Schuh und durch die Hitze entzündet. Erstaunlich, wie etwas so Kleines, eine so grosse Wirkung auf uns alle haben kann.
Ohne Schuhe wäre daraus nie eine grosse Sache geworden.
Naja, eine grosse Sache ist es so auch nicht, aber eine Umstellung, denn ein paar Tage Pause braucht es schon. Und so musste ich erstmal wieder Wiese finden, wo wir bleiben können. Und die Unsicherheit ertragen, bis ich weiss, was es genau das Problem ist und welche Ausmasse es hat. D.h täglich zweimal Wundreinigung nach vorhergehedem Einweichen der Klaue in Seifenwasser und versuchen herauszufinden, ob es noch einen Fremdkörper gibt, oder andere Ursachen.
Und dann ganz langsam wieder anfangen ohne Schuhe und ohne Kutsche zu laufen. Und dann ohne Schuhe und mit Kutsche, in die Ungweissheit hinein, dass es doch wieder anschwillt und uns zum Bleiben zwingt. Vielleicht nur zwei Kilometer später. Wissen kann ich das nie.

Das wars fürs erste, hoffe ich. Ich erzähl erst gar nicht, dass ich mir noch in den Finger gesäbelt habe und Milan gerade anfängt zu husten, sonst werde ich gar nicht mehr fertig.

Jetzt sind wir aber auch fast alle durch. Ein Huhn ohne Probleme gibt es noch und Max. Aber eigentlich reicht das auch für dieses Jahr.  

Doch ist es ja nicht nur ein von Krankheit geprägter Sommer, sondern auch von Ablenkung. Ich bin ja eigentlich im Sommer sehr strickt, was alles betrifft, was meine Aufmerksamkeit aus dem hier und jetzt zieht. Keine Bücher, kein Internet usw. Aber dieses Jahr klappt das nicht so gut. Seitdem ich in der Schweiz reise habe ich Zugriff auf meinen - eigentlich für den Winter gedachten - Internetzugang über mein Handy. Und das ist so fatal! Hier mal was schauen, dort mal was schauen....Und schon ist meine heilige Zeit weg. Darüber hinaus habe ich mir mal wieder erlaubt zu rauchen. Auch nicht gut.

Vor kurzem habe ich es jetzt endlich geschafft einen Schlussstrich zu ziehen. Kein Internet, ausser für Blog, Wetter und Karten. Kein Tabak. In der Hoffnung auf einen intensiven restlichen Reisesommer 2020.

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    gegen die Borreliose kann ich dir wärmstens eine wilde Karden Tinktur empfehlen und eine Cistrosen Tinktur. Das überleben die Borrelien nicht. Sowohl meine Großväter, mein Vater, als auch mein Sohn haben die Borreliose damit ausgeheilt. 3-4 Monate einnehmen, 2x täglich. Empfehlen kann ich zb die Tinkturen von https://lavandinum.eu/, gerne auch mit Werner Kühni Rücksprache halten zur genauen Einnahme, denn jeder Mensch ist verschieden.
    Viel Erfolg!

    In unserem Tal hast du damals mit Lothar übernachtet (Steinach)

    Liebe Grüße

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