Dienstag, 2. Juli 2024

Im Klauenstand

 Gestern habe ich dann doch noch einen Klauenstand organisiert. Jetzt nach drei Wochen Pause scheint der Schnitt an Tomtes Ballen zwar gut zu verheilen, trotzdem ist er aber immer noch leicht geschwollen oberhalb der Klaue. Und das hat auch eine zweite Gabe Antibiotika nicht verändert.

Nur passt Tomte noch in einen normalen Klauenstand für Kühe, frage ich mich im Vorfeld…

Ja:



Rein gegangen ist er super! Und immerhin hat er noch ganze drei Zentimeter Spielraum nach oben! Doch als ich sein Hinterbein versuche anzuheben wird schnell klar, dass sie zu hoch angesetzt sind, um sie noch richtig und sicher nach hinten weg biegen zu können. Leicht anheben geht noch du gerade. Dh dass er mitarbeiten muss, in dem er das Bein ruhig hält, weil es in diesem Zustand viel Spiel hat sich zu bewegen (und dadurch auch sich zu verletzen, wenn er versucht sich zu befreien). Nach etwas Unruhe lässt er es netterweise geschehen. Die Klaue selber finde ich gesund vor und kann sie endlich auch kürzen (die Schuhe wurden schon bedenklich eng). Der Schnitt ist wirklich schön verheilt. Aber ich finde eine Stelle im Übergang vom Ballen zur Haut, wo ich etwas Eiter heraus drücken kann. Der Kanal wo er her kommt kommt aber von oben und nicht von unten. Wenn ich - und er natürlich auch- Glück haben, hat sich oberhalb der Klaue etwas abgekapselt (so fühlt es sich von aussen auch an) was sich jetzt seinen Weg nach draussen sucht. Dann sollte es aber in den nächsten Tagen jetzt, da es offen und gereinigt ist und durch erneutes Auftragen der Bitumol Zugsalbe besser werden.

Danach nehme ich Milan in den Stand, wenn ich schon mal einen habe. So kann ich genauer alle Klauen mit Zeit anschauen, ohne dass er dagegen etwas einwänden könnte und/oder ich Rückenschmerzen bekomme. Milan war schon öfter in einem Klauenstand und geht brav rein. Auch er hat nur noch 3cm Spielraum nach oben. Die Hinterbeine gehen einfacher zu machen, zum einen weil er still hält, zum anderen weil er nicht so hochbeinig ist wie Tomte. Doch beim linken Vorderbein macht er komisch, er scheint mir Schmerzen zu haben. Nicht von der Klaue her, sondern aus den Gelenken. Beim rechten Vorderbein ist das noch verstärkt und ich breche ab. Tatsächlich tut ihm die Schulter oder das Karpalgelenk in Folge des nur kurzen nach aussen Biegens durch die Vorrichtung zum Bearbeiten der Vorderbeine des Klauenstandes so weh, dass er das Bein nicht mehr abstellen möchte und erstmal lahm geht.

Da ist sie also wieder, die alte Geschichte von Milan. Welche sich im ersten (glücklicherweise nur kurz Andauernden) Lahmen letzten Sommer unterhalb vom Klausenpass erstmals zeigte und dann in Winter auf unebenen gefrorenen Boden verstärkt auftrat. Wenn ich selber Klauenpflege mache, dann biege ich das Bein nie so stark nach aussen, wie es der Stand macht. Deshalb ist es nicht aufgefallen.

Willkommen im Club der Rentner, Milan, mein Lieber. Also auch du…Eigentlich war es mir klar, aber jetzt ist es nochmal für jedes Auge sichtbar.

Aus manchen Rückmeldungen zum Blog erkenne ich, dass manche Menschen noch denken, wir machen nur Pause bis es Max wieder besser geht. Aber so ist es nicht. Max und Milan sind jetzt im Ruhestand. Wir haben es noch ein letztes mal probiert, erfolglos (mit diesem Frühjahr und Tomte als Hilfe) doch jetzt ist fertig. Und wir verbringen den Sommer auf den Wiesen in Airolo und geniessen unser zusammensein. Und freuen uns über Besuch!

Aber zurück zum Klauenstand. Max, als letzter im Bunde, braucht den Stand eigentlich am Wenigsten, weil er am bravsten Füsse gibt. Daher kennt er ihn aber auch schlecht. Und geht mir prompt nicht rein. Ganz schön lange muss ich mit dem Sturschädel diskutieren bis er drinnen ist. Nur um zu merken, dass er viel zu lange ist und ich die Tür hinten gar nicht geschlossen kriege. Also nehme ich ihn wieder raus und mache die Klauenpflege händisch. Zu Trainingszwecken führe ich ihn danach aber gleich nochmal rein ( mit exakt der selben Diskussion wie vorher) und lasse ihn diesmal 10 Minuten drin stehen. Dann darf auch er wieder zu den andern.

Noch ein interessantes Detail dieses Tages. Max ist ja der, der Tomte am meisten herum jagt und ärgert. Jeden Tag zeigt er ihm mehrmals, dass ER der Chef hier ist. Doch als ich Max aus der Herde heraus führe um ihn zum Klauenstand zu führen, springt «Langbein»-Tomte einfach über den Zaun, weil er nicht von seinem Chef getrennt sein möchte. Tja.


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