Freitag, 16. Oktober 2015

Du mein schönes Leben



Unser drittes Jahr neigt sich dem Ende zu. Drei wundervolle Jahre liegen hinter uns. Jedes ins sich unterschiedlich und einzigartig.

Dieses Jahr haben sich nochmal ganz neue Türen geöffnet. Das Vertrauen in meine Weggefährten hat über die Jahre so zugenommen, dass ich zum ersten Mal unterm laufen meine Konzentration nicht auf meine Tiere richten musste, sondern bei mir halten konnte.

Denn Lothar läuft frei irgendwo hinter mir, weiss um die Maße seiner Kutsche und um seine Aufgabe. Er manövriert sich um Hindernisse selbständig herum, lenkt die Kutsche nie in Graben, bleibt nirgendwo hängen. Auch wenn ich auf der Kutsche sitze und Waldwege entlang fahren, kann ich mich nach hinten legen und die Baumwipfel vor dem Himmel vorbeiziehen sehen. Lothar läuft und zieht. Zuverlässig.
Piz ist immer in der Nähe und passt auf wo wir sind. Geht nicht Jagen, kennt ihre Strassenseite und geht selbständig Autos und Traktoren aus dem Weg. In Ortschaften springt sie auf die Kutsche und bleibt oben, bis sie wieder herunter darf. Auch sie in ihrem Bereich zuverlässig.
Also konnt ich mich total aufs Laufen, aufs Unterwegssein, auf die Natur und alles drumherum einlassen. Mit ganzer Konzentration, mit Haut und Haar. Da hat sich nochmal eine andere Dimension aufgetan. 
Noch dazu kam, dass ich mit besseren Karten unterwegs war und somit einsamere Wege laufen konnte, wo ich natürlich auch weniger Menschen mit Fotoapparaten begegnete.
Und die Wiesen! Was hab ich dieses Jahr für tolle Plätze gehabt. Absolut ab vom Schuss. Nur wir und die Natur. Keine Strassen mehr, keine Häuser. Nix.

Ein solcher Reichtum an Erlebnissen, an Begegnungen, an Erfahrungen, an Weite, Liebe und Wundern. Was ein Segen, dass vor Jahren die Idee geboren wurde, so eine Reise zu tun und sich ihre Umsetzung als noch grösserer Segen herausstellte.

Natürlich sind die Schwierigkeiten der ersten Jahre nicht verschwunden, aber bekannter geworden. Und dadurch nicht mehr so dramatisch. Und es gibt mittlerweile das Vertrauen, dass aus ihnen oft Gutes entstehen wird. Mit Geduld.
Auch schlechte Zeiten mit mir selbst gibts, gabs und wirds immer wieder geben. Auch über ein paar Wochen. Wo ich mit mir selber kämpfe. Mir selbst bin ich oft der größte Widerstand und der grösste Stolperstein.

Doch mit meiner Tour, mit meinen Gefährten, mit dieser Art von Leben, mache ich etwas, was ich GANZ bin. Und würde ich morgen eine Million Euro gewinnen, ich würd ab April genauso mit Lothar und Piz weiterziehen, wie ich es tue, wenn es nicht passiert. Ich freu mich schon darauf. So sehr!

Also bis ins nächste Jahr! Jetzt wirds nochmal ein paar Fotos geben und dann schläft auch der Blog wieder seinen wohlverdienten Winterschlaf. Wer benachrichtigt werden möchte, wenns wieder weiter geht, schreib mir bitte eine Mail. Ansonsten wirds irgendwann im April sein. So wie jedes Jahr.

Ich danke allen, die meinen Weg unterstützen. Und dabei mein ich auch alle Menschen, die positiv an unsere Begegnung zurückdenken. Jeder positive Gedanke, jede Freude, jedes Nachdenken trägt unsere Tour mit.

Einen Satz möchte ich noch schreiben, der mich dieses Jahr tief berührt hat.
Eine Frau sagte mir, dass wir auf den Wegen die wir laufen ein Leuchten hinterlassen.

Wenn dem so ist, dann danke ich dem Leben dafür! Dass es uns so trägt und hilft in dem was wir tun, dass wir leuchten dürfen.

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