Donnerstag, 1. August 2019

Der nächste Tag beginnt gut. Ich bekomme eine SMS mit dem Angebot einer Physiotherapeutin am Mittag zu kommen! Was für eine Erleichterung.
Also packe ich unser Lager wieder zusammen und ziehe noch vor dem Termin mit Sack und Pack auf die gestern organisierte Wiese. Besser Milan muss danach nicht mehr eingespannt werden. Um dorthin zu gelangen müssen wir einen Bogen laufen und haben am Schluss ein kleines Stück bergab. Über Nacht ist leider kein Wunder passiert: Milan geht wieder nach vorne weg und will die Kutsche nicht halten. Schwer ist er zu handeln in dieser Situation. Und Max nutzt das gleich schamlos aus.
Aber schlussendlich steht die Kutsche am neuen Platz.
Eine Weile später kommt dann unsere Hilfe in Form einer jungen Frau. Ich bin froh, dass sie nicht gleich wieder ins Auto steigt, nachdem sie Milans Hörner gesehen hat.
Als erstes tastet sie Milan ab. Bei einem Pferd wären die Schmerzen beim bergab Laufen in der Schulter zu suchen, meint sie, da sei bei Milan aber alles locker. Er hingegen hat einen stark verspannten Lendenwirbelbereich. Also werden die Muskeln mit Hilfe von Elektropads entspannt.
So sicher bin ich mir ja nicht, wie Milan das mitmachen wird. Also füttere ich ihm immer wieder Fallobst, aber im Verlauf scheint mir, dass sei eher zu meiner Beruhigung als zu seiner, denn eigentlich macht er sehr gut mit. Es tut ihm gut, er hebt die Schwanzwurzel und bewegt sein Hinterteil kaum vom Fleck. Nur die Vorderbeine und der Kopf orientieren sich an meinen Äpfeln. Selbst bei stärkster Stromstärke, was wohl schon kribbeln soll, hebt er hin.
Nachdem diese Muskeln weich sind, wird Milan noch mit einem Laser akupunktiert. Es ist das erste Mal, dass ich das bei einem Tier erlebe. Das Gerät ist um einiges grösser als beim Menschen! Bei den Punkten an den Hinterbeingelenken und der Niere macht er erstmal ein bisschen dumm, dann gibt er sich hin und schliesst die Augen. Das scheinen die Richtigen zu sein.
Es ist schön über die Zeit der Behandlung zu verfolgen, wie sich Therapeutin und Patient zusammenarbeiten. Und Milan schlägt kein einziges Mal mit den Hörnern! Von Lothar bin ich einfach anders Verhalten gegenüber TierärztInnen und TherapeutInnen gewöhnt.
Je mehr ich sehe wie sich mein Ochse entspannt, desto mehr entspanne ich mich auch und sitze mehr, als dass ich herum stehe.
Nach einer abschliessenden Massage und Überprüfung der Muskeln ist alles getan, was sie tun kann. Und somit auch für mich und Milan. Jetzt soll er sich 48h Ausruhen und dann sehen wir weiter.
Bitte schickt noch alle guten Gedanken, die ihr übrig habt an Milan und einen gesunden Bewegungsapparat, damit wir bald wieder auf Tour sein können!

2 Kommentare:

  1. Hallo Eva,
    ganz, ganz viele gute Gedanken und Wünsche für Milan für's "Heil-Werden" und "Heil-Bleiben" !!!
    LG Andrea.

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