Donnerstag, 14. September 2023

Meine Tür


Psst. Ganz vielleicht vielleicht habe ich dieses Jahr eine Tür gefunden, um mit dem grössten Stolperstein meiner Reise umgehen zu können: dem Übermenscheln aufgrund dem vielen ungefragt Gefilmt und Fotografiert werden. Auf das Übermenscheln selber werde ich heute nicht mehr eingehen. Darüber finden sich über die letzten 11 Jahre jährlich mindestens ein Blogeintrag zum nachlesen.

Auf jeden Fall war klar, finde ich keinen guten Umgang damit, werde ich mit dem Reisen deswegen – und nur deswegen- aufhören.

Und jetzt, nach so vielen Jahren Wege und Lösungen suchen und ausprobieren und scheitern, scheint einer gekommen, der sich auch nach einen Eva-Weg anfühlt. So wirklich trauen, darüber zu sprechen, geschweige denn schreiben, habe ich mich jetzt lange nicht. Aus Angst, den Zugang wieder zu verlieren und wieder wie vorher dazu stehen. Mit nichts in der Hand gegen das ständige andauernde konsumiert werden ohne « hallo», ohne lächeln oder einem « darf ich bitte..».

Aber wo ist sie auf einmal her, meine Tür? Was ist dieses Zauberding was mir geholfen hat, diese Saison kein einzig mal zu übermenscheln?

Letzten Winter musste ich einmal eine Candida Diät machen. Wer das jemals gemacht hat weiss, dass es Scheisse ist. Über Wochen darfst du nichts essen oder trinken was Kohlenhydrate, Zucker oder Alkohol enthält. Da bleibt nicht viel übrig. Und genau so fühlen sich die ersten Wochen an, als machst du einen krassen Entzug. Dauerhungrig, nie satt, scharf auf alles was Kohlenhydrate enthält. Mehr will ich da drüber gar nicht schreiben.

Was aber komischerweise in dieser Zeit auch passiert ist, ist, dass sich ein Raum in mit geöffnet hat und zugänglich wurde, wo erstmal nur Wohlwollen, Lebensfreude und Liebe vorhanden ist. Das klingt ziemlich platt, ist aber eigentlich der Hammer. Auf jeden Fall konnte ich in diesen Raum gehen, einfach so, wenn ich zB an Sachen gedacht habe, die vorher nur zu einem Gedankenkarussel geführt haben. So muss ich mich zB im Winter mit Menschen auseinandersetzen, denen ich nicht ausweichen kann. Und wenn ich dann an diese Menschen gedacht habe, habe ich mich gezwungen statt dessen diesen Raum zu betreten. Der liegt übrigens im Bereich von meinem Solarplexus. Das bringt natürlich erstmal den Vorteil, dass ich aus dem Gedankenkarussel raus kam, zum anderen, dass es mir gut ging und zum dritten….. ja zum dritten musste ich feststellen, dass sich das Gegenüber auch verändert hat und anders reagiert hat. Nur dadurch, dass ich in diesem Raum war statt im Kopf. Das war wie ein Zauber.

Und so habe ich mir diesen Sommer vorgenommen, dass wenn ich Menschen mit Smartphones in der Hand am Wegesrand stehen sehe, auch versuche in diesen Raum hineinzugehen. In diesen Raum, wo es mir einfach nur gut geht.

Und es funktioniert! 

Es ist aber auch erstmal harte Arbeit dabei. Ich muss mir vor Ortschaften ganz klar vornehmen, dass ich jetzt gleich nicht verkrampfen darf, sondern die neue Methode anwende. Sonst vergesse ich vor lauter Abneigung den Fotoapparaten gegenüber wieder alles, verspanne mich und mache dicht. Jetzt sage ich mir: « oh ein Mensch, schnell gehe in deinen Raum!»

Dort geht’s mir nicht gut, weil…. Das wäre wieder Kopf. Sondern es geht mir gut. Punkt. Einfach das Gefühl. Und damit tue ich mir was Gutes. DH ich mache aus etwas, was mir eigentlich Negativität brächte, etwas positives. Für mich. Und das so oft am Tag, wie ich ein Smartphone sehe, also zum Teil hunderte von Male! Diese hunderte von Male spüre ich jetzt einfach nur Glück, Lebensfreude und Wohlwollen.

Schon erstaunlich. Dass so etwas funktioniert. Und gleichzeitig habe ich mega Angst, dass mir dieser Zugang wieder verloren geht. Nochmal Candida Diät möchte ich wirklich nie nie wieder machen müssen.

Und es ist ein Zauber, was darum herum passiert. Mein Gesicht verdecke zB ich immer noch für alle Menschen, die sich nicht die Zeit nehmen, um nach Erlaubnis zu fragen. Aber vorher hat das niemand interessiert. DH Gesicht verdecken und innerlich verkrampft sein bringt nix. Wohingegen, wenn ich in diesem Raum drin bin und gleichzeitig mein Gesicht verdecke, merken viele Menschen (nicht alle) auf einmal, dass sie was machen, was nicht ok ist.

Und wenn ich es auch mal vergesse oder nicht rechtzeitig schaffe dort hin zu gehen und wieder verkrampfe oder eine blöde Situation ist ( zB eine Frau fotografiert mich aus zwei Meter Abstand frontal ins Gesicht vor meinen Ochsen laufend und führt sich dann so auf, als hätte ich ihr ihr Bild mit meiner Hand ruiniert und lässt noch den Satz ab: « ich fotografiere doch eh nur die Ochsen), dann hilft es sogar im nachhinein diesen Raum zu betreten, um diese Wunden sofort zu heilen ohne Nachwirkungen.

Ich bin immer noch erstaunt über diese Wendung in diesem Jahr. Und so stolz darauf, eventuell einen Weg gefunden zu haben, der nur gut tut, der mich weiterlaufen lässt, der mich stärkt und der sich nach einem Eva-Weg anfühlt.

Es wurden mir über all die Jahre so viele gut gemeinte Tipps gegeben. Wie es doch einfach wäre damit umzugehen. Die kamen aber alle aus dem Kopf und haben nie funktioniert. Das hingegen könnte klappen. Ich hoffe es auf tiefstem tiefstem tiefstem Herzen!!!!


3 Kommentare:

  1. Liebe Eva
    Freue mich sehr, wieder von dir zu lesen. Wünsche dir alles Gute auf deinem neuen Weg und herzlichen Dank, dass ich aus der Ferne dabei sein darf. Viel Glück für dich und deine Tiere und das ganze Gespann.

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  2. Hallo Eva,
    das mit den Fotos kenne ich auch, das kannst du dir sicher vorstellen wenn du an meine Esel denkst.
    Ich habe keine Fotos von dir gemacht, wenn ich mit den Tieren unterwegs bin, mache ich nur gelegentlich welche.
    Eigentlich schade habe ich keine von dir mit den Ochsen gemacht, ich war zu sehr erstaunt dass es so ähnlich verrücktes wie mich einfach noch einmal gibt, in einer ganz anderen Ausführung. Immerhin hat es welche im Facebook und auch in deinem Blog.
    Wenn mal der Tag kommen sollte wo du deine Tournee gegen einen festen Platz eintauschst, ich bin mir sicher du wirst davon profitieren können was du in dieser Zeit alles kennengelernt hast.
    Candida, ein entgiftungsprozess war sicher nicht einfach, jetzt nach mehreren Monaten Unterbruch schreibst du wieder und viele freuen sich darüber.

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