Samstag, 9. August 2014

Ungerecht!

                            

                                 Ungerecht!
Ja, Piz, da hast du recht. Es ist ungerecht, dass du bisher kaum Erwähnung fandest, wo du doch auch ein sehr wesentlicher Drittel der Reise bist. Das ändere ich hiermit:

Also Piz ist eine zweieinhalb jährige Bordercollie Hündin. Ihr Name leitet sich vom ungarischen Wort für „Kleine“ - Pici (gesprochen Pizi) ab. Das zweite „i“ fand ich nur irgendwann blöd. Eigentlich heisst sie Bea, doch ruft sich dieser Name in die Distanz nicht so gut wegen dem „a“ am Ende. Hingegen kann man aus Piz Pizi machen und zur Not auch noch Pizi-ke, was soviel heisst wie kleine Kleine und das hat so viele „i"s und „e"s (welche gut und einfach in die Distanz gehen), dass sie‘s - bis es fertig ausgesprochen ist- schon gehört haben sollte.

Also diese Piz dient nicht nur fantastisch als lebendige Wärmflasche, sondern kann auch was (meistens).
Als einjährige Hündin hat sie nach dreimonatiger Trainingsphase mir eine Schafherde dort hingebracht, wo ich sie haben wollte, während ich aus einiger Entfernung ihr die Kommandos zurief. Das war ihre beste Zeit. Danach wurde sie bedingt durch einen Ortswechsel eine Zeit lang mehr Schoss- als Arbeitshund. Da wird schon so einiges vergessen unter dem vielen Gekrault werden, ganz schön viel. Deshalb bräuchte sie um an diese Leistung wieder ranzukommen einige Tage intensives Training. Jetzt ist sie einfach zu enthusiastisch, wenn sie mal wieder Tiere hüten darf und hört da gern mal nur auf ihren Kopf. Da klappts nicht mehr so mit dem „lay down“...
Doch auch jetzt hat sie ihre Kommandos und Aufgaben. Sie hat Worte für die Benutzung der rechten Strassenseite, muss an gefährlicheren Stellen parallel mit Lothar laufen (mag sie gar nicht) und hilft mir morgens ihn auf der Weide einzufangen, in dem sie ihn umkreist und ihn - zumindest gefühlt - dadurch an Ort und Stelle hält. Jegliche anderen Tiere werden entlang der Strasse angehütet, ob Pferde, Kühe, Schafe, Hühner, Katzen, auch mal nur leere Zäune. Ich erkenne meistens an ihrem „Hütegang“, dass wir uns wieder Tieren nähern.

Sie ernährt sich -leider- viel von dem, was andere Leute aus dem Autofenster schmeissen, mit dem Auto überfahren, oder ihren Katzen vor die Tür gestellt haben. Phasenweise, v.a. wenn wir an viel befahrenen Radwegen entlang laufen, ist diese Suche so ergiebig, dass sie ihr eigenes Futter nicht mehr anrührt. Und wenn mal was zu lange tot ist, um es zu fressen, dann kann Hund sich zumindest noch genüsslich drin wälzen und schläft dann aber NICHT mehr im Zelt.

Insgesamt ist Piz aber ein genauso wichtiger Teil wie Lothar, weil sie eine Geselligkeit, Wärme, Verkuscheltheit und Freude mit ans Camp bringt, die ihresgleichen sucht.

Und Piz, bist du jetzt zufrieden?

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