Freitag, 23. Mai 2014

Reibungslos


Erinnere ich mich an meine ersten drei Reisemonate 2013, sehe ich Monate  voller Schwierigkeiten und dem oft damit verbundenen Festsitzen. Dadurch haderte ich tagtäglich mit dem einzigen Projekt, auf das  ich je 3 Jahre hingearbeitet hatte und dachte viel ans Aufhören. Nicht ans Aufhören der Reise, sondern ans Reisen in kleinerem Format. Nur Hund und Mensch und wenig Kleidung. Wollte ich doch WEITER und nicht immer wieder BLEIBEN.

Das grösste Hindernis war das ewige Wackeln und Verlieren der Klaueneisen und die damit verbundene Suche und Suche und noch weitere Suche nach einem Hufschmied, der das Wissen um den Klauenbeschlag noch hat. Ich glaube, ich habe fast mit allen Hufschmieden vom Südburgenland und der Südoststeiermark telefoniert. Später suchte ich ja dann eh nur noch nach einem Hufschmied, der es überhaupt wagen würde Lothar zu beschlagen, mit oder ohne Erfahrung. Auch fast nur erfolglos. Danach kam dann das Warten auf meinen ungarischen Hufschmied, bis der mir hinterhergereist kam. Da denke ich allein an eine Woche Festsitzen in Petersdorf II, an eine Woche Wenireith bei Hartberg und mehr als drei Wochen in Grosspetersdorf. Alles zwischen Anfang Mai und Mitte Juli.

Wenn ich aber schon über diese Zeit schreibe, muss ich auch erwähnen, dass genau dieses Festsitzen einen intensiven und herzlichen Kontakt zu den Menschen aufgebaut hat, bei denen ich auf der Wiese stand. So hat mein Angewiesen sein auf Unterstützung (was ich ja total hasse) zu Freundschaften geführt, die lange halten werden.

Im Vergleich dazu erkenne ich dieses Jahr nicht wieder. Alles fügt sich von alleine an seinen Platz ohne viel Zutun von meiner Seite. Ob Grenzübertritt mit Blutuntersuchungen, scheuerndes Geschirr oder die Suche nach einer Wiese, wo ich für eine Woche sein kann um meine Freunde aus Passau sehen zu können, alles ergibt sich. Auch wieder durch die Hilfe der Menschen unterwegs. Aber diesmal ohne Festsitzen. Und auch Lothars Klauen zeigen, dass er die Hufschuhe sehr gut verträgt was mich sehr Hoffen lässt.
Lothar allgemein geht es dieses Jahr viel besser. Er hat sein ganzes Fress- und Wiederkäuverhalten automatisch gleich auf „Reisemodus“ gestellt und schaut wirklich gut aus. Ist dick und rund und hat ein glänzendes Fell. Er liebt es wieder unterwegs zu sein. So wie ich. Und wir vertrauen einander mehr als letztes Jahr.
So viel Leichtigkeit also und so viel Reibungslosikeit in meinem begonnenen Reisejahr 2014! Steh eigentlich nur ganz erstaunt da und wundere mich, dass es so auch geht.

1 Kommentar:

  1. Wo kaufst Du während Deiner Wanderschaft ein? Gehst Du mit dem Gespann durch Orte und parkst Du dann vor Geschäften? Oder reist Deine Familie mit Proviant 1-2xwöchentlich hinterher? Wenn Du durch Orte gehst, wie wehrst Du dann den Menschenauflauf ab, der Dich - wie ich - bewundert.
    Ich finde es schön, dass Du so herzlich über Lothar schreibst. Bleib wie Du bist !

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