Samstag, 10. September 2016

Karawane


Auf einmal, plötzlich, kam die unvorhergesehne Vermehrung aller Lebewesen. Da grasen zwei Pferde direkt neben drei Ochsen, da spielen zwei Hunde miteiander, oder versuchen es zumindest, es stehen zwei Zelte. Aber es bleibt bei einem Feuer.
Drei Ochsen, zwei Pferde, zwei Hunde, drei Frauen.
Freundinnen von mir fahren in ihren Sommerurlaub mit den zwei Schwarzwälderwallachen Max und Rico. Und wir fünf sind grad in der Nähe. Ein Treffen wird schon für den Starttag geplant, aber wir verpassen uns tatsächlich im Wald.
Doch eineinhalb Wochen später krieg ich nochmal eine SMS, ob ich noch in der Gegend bin, sie seien auf dem Rückweg. Und das war ich noch.
Und diemal haben wir uns nicht verfehlt. Ich hatte schon eine Wiese, aber erst nach der SMS: «rühr dich nicht vom Fleck, wir kommen. Kann aber spät werden» hab ichs wirklich geblaubt.
Und sie kamen. Sonnengebräunt, entspannt und leuchtend aus einem Urlaub zusammen mit Pferden.

Ich bin ja gewohnt Besuch und auch ein weiteres Zelt an unserem Camp stehen zu haben, aber anderen Reisenden mit Tieren bin ich bisher noch nie "on the road" begegnet und so wars eine ganz besondere Freude. Lange sassen wir am Feuer und haben erzählt.
Doch das war nicht alles, sondern sie wollten tatsächlich auch noch eineinhalb Tage mit uns langsamen «Kaumvorwärtskommern» reisen. Mit zwei schnellen Pferden?

Der erste Tag hat super funktioniert. Lothar war sehr motiviert zuerst vor (bergab) und dann nach (bergauf) den Pferden zu laufen. Hat eine für ihn untypische Geschwindigkeit hingelegt (die Pferde mussten natürlich trotzdem abgebremst werden, oder auf uns warten, nur um kein falsches Bild zu vermitteln).
Die Rechnung hatte ich aber am nächsten morgen. Lothar tat sein Bein die ersten 100m so weh, dass ich sofort wieder auf die Wiese zurückwollte. Er sah so schnlimm aus, dass mir die Tränen runtergelaufen sind. Er hat sich dann noch eingelaufen, so dass er den Rest des Tages schneller und schmerzfrei lief, aber trotzdem langsamer als am Vortag. Und das war zu langsam für die Pferde und nur warten konnten meinen Freunde ja auch nicht, sie mussten wieder zurück nach Hause. Und so haben sich unsere Wege wieder getrennt.
Wir fünf sind zurückgeblieben und haben uns sehr bald eine Wiese gesucht.
Es war so ein schönes Bild gewesen die zwei Kutschen hintereinander auf der Strasse und die Tiere nebeneinander auf der Wiese.

1 Kommentar:

  1. Ein wunderschönes Bild, da möchte ich einige Tage dabeisein, aber im Zelt schlafen, das halten meine alten Bandscheiben nicht aus. Liebe Grüße aus Wenireith von Fritz und Elfriede!

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